Bürglitüüfel

Obertüüfel: Roman Brunner, Gasterstrasse 31, 8722 Kaltbrunn, brunnero@bluewin.ch

Am 11. Oktober 1980 gründeten damals 10 junge Männer im Pilgerhaus in Benken die Fasnachtsclique "Bürglitüüfel". Der Hauptzweck wurde an besagter Versammlung kurz und bündig wie folgt definiert: "Wir wollen uns an der Bänggner Fasnacht aktiv beteiligen." Mittlerweile ist aus der Clique ein Verein geworden.

» Das eindrückliche «Tüüfelgwand» besteht aus schwarzen Hosen, rotem Oberteil, Holzmaske mit zwei Hörnern und langem weissen Fell über Kopf und Schulter. Die Holzmasken werden seit der Gründung von eigenen Mitgliedern geschnitzt. Bei der Gründung übernahm Paul Hofstetter diese anspruchsvolle Handwerksarbeit. Nach 36 Jahren übergab er im Jahr 2016 das Schnitzwerkzeug dem Bürglitüüfel Ivo Widmer.

Die Fasnachtszeit beginnt für die 35 Bürglitüüfel am Dreikönigstag, 6. Januar. Es ist zur Tradition geworden, dass sie beim Einschellen im Dorf eine Tüüfelssuppe ausschenken. Die Teilnahme an verschiedenen Fasnachtsumzügen in der näheren und weiteren Umgebung, bis in den süddeutschen Raum, gehört zu ihrem Jahresprogramm. Ein fester Bestandteil darin ist die Teilnahme am Umzug in Benken. Während früher die Bürglitüfel auch mit einem Sujetwagen wie «Tüüfelsbrugg» oder «Panzerschiessen im Linthgebiet» dabei waren, betreiben sie seit etlichen Jahren nach dem Umzug die «Rondellbar» und sorgen für fröhliche Stimmung.  

Bereits einen Tag vor dem Umzug sind jeweils die Bürgli­tüüfel am Fasnachtsfreitag im Dorf unterwegs. Verkleidet als Buzzis besuchen sie die Schuljugend in den Schul­zimmern und beschenken sie mit Orangen. Das «Orangä» ist ein alter Fasnachtsbrauch in Benken. Bereits in den späten 1950er-Jahren besuchten Mitglieder des Jahrgängervereins 1916–1935, die Schulklassen. Während sie mit den Lehrpersonen ein ernstes Wort sprachen, beschenkten sie die Kinder mit Orangen. Nach einer dreijährigen «Lehrzeit» übernahmen die Bürglitüüfel diesen alten Brauch vor rund 35 Jahren vom Jahrgängerverein und bringen heute noch fasnächtliche Stimmung und Orangen in die Schulzimmer. Anschliessend beleben sie die Strassenfasnacht und die Hausbesuche in geselliger Runde. 

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